Kommunikation in der Beziehung verbessern

von Maximilian

Kommunikation in der Beziehung ist der Grundstein für eine gesunde Partnerschaft. Doch mit Kommunikation allein ist es nicht getan. Paare, die viel miteinander reden, sich aber nichts zu sagen haben oder ständig aneinander vorbeireden, werden über kurz oder lang im kommunikativen Beziehungsdesaster landen. Damit die rosa Wolken, auf denen ihr am Anfang eurer Beziehung schwebt, lange bleiben, lohnt ein Blick auf die Dinge, die eine glückliche Beziehung ausmachen – kleine Aufmerksamkeiten, liebevolle Gesten, das eine oder andere Kompliment und natürlich: Eine gelungene Kommunikation.

Es ist noch kein Kommunikationsmeister vom Himmel gefallen

Eins vorweg: Die besten Rhetoriker und Speaker mussten ihr Handwerk auch erst lernen. Die Kommunikation unter Paaren muss ebenso erst gelernt werden und funktioniert nicht von Beginn an reibungslos. Probiert beide nach und nach die Tipps aus dieser Checkliste aus und seid nicht frustriert, sollte nicht sofort alles perfekt klappen. Darum geht es meist auch gar nicht.

Das A und O ist es, einander zugewandt zu sein und einander mit Respekt zu begegnen. Nehmt euch Zeit und seid bereit, alte Denkmuster zu durchbrechen. Der häufigste Grund für eine festgefahrene Kommunikation in der Beziehung sind Missverständnisse, häufig aufgrund mangelnder Klarheit in den Aussagen.

In letzter Konsequenz auch gern mit dem Ergebnis, dass man gar keine Lust mehr hat, miteinander zu reden. Bemühe dich daher um eine klare Sprache und vermeide Halbsätze, die zu viel Interpretationsspielraum lassen.


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Offen, ehrlich und respektvoll

Kommunikation in der Beziehung

Es gibt eine Menge Dinge, die für eine gute Kommunikation in der Beziehung getan werden können. Ein offener und respektvoller Umgang untereinander ist ein guter Anfang.

Darüber hinaus sollte Ehrlichkeit eine absolute Grundbedingung sein, denn nur, wenn du Vertrauen hast und dir sicher sein kannst, dass dein Gegenüber dir nichts Böses will, bist du offen für Kritik und andere Meinungen. Zudem kann Offenheit verhindern, dass ihr aneinander vorbeiredet. Denn wer offen ist, ist einander zugewandt.

Auch kann es hilfreich sein, einen Perspektivwechsel anzustreben. Sich in sein Gegenüber hineinzuversetzen, lässt die Dinge häufig in einem anderen Licht erscheinen und das Verständnis für die Situation oder die Aussage wächst.

Dafür ist es notwendig, nicht auf das eigene Recht zu beharren, sondern nachzufragen, wenn Sätze missverständlich formuliert sind und anzuerkennen, dass es in einer Partnerschaft unterschiedliche Wahrnehmungen gibt. Akzeptiere, dass nicht jeder so denkt wie du.

Gewaltfrei kommunizieren

Dass Worte mehr verletzen können als Taten, ist hinlänglich bekannt. In toxischen Beziehungen spielt häufig nicht nur körperliche, sondern auch verbale Gewalt eine Rolle. Um jemanden zu verletzen, sind jedoch keine Beleidigungen und Beschimpfungen notwendig. Es reicht schon eine negative Sprache und eine permanent latente Vorwurfshaltung.

Bemühe dich um positive Formulierungen. John Gottman, amerikanischer Psychologe und Paartherapeut (im Verlauf des Textes mehr von ihm), spricht vom 5:1 Verhältnis. Er sagt, dass das Verhältnis von positivem zu negativem Verhalten bei 5:1 liegen sollte. Das gilt ebenso für Kommunikation in der Beziehung. Spare also nicht mit ernstgemeinten Komplimenten und versuche dich in positiver Sprache.


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Die Goldene Regel

Bereits vor Jahrtausenden galt als eine der besten Methoden für Konfliktfreiheit und Frieden der Grundsatz: Behandle andere, wie du auch behandelt werden möchtest. Dazu gehört, zu wissen, was dir selbst wichtig ist. Magst du es ausreden zu dürfen, sorge dafür, dass du auch die Möglichkeit dazu gibst.

Auch bringt es oftmals nichts, alte Kamellen hervorzuholen und in einen Vorhaltungsmodus vergangener Fehler zu kommen. Verwende aktuelle Beispiele, die zum Thema passen und platziere sie so, wie du sie auch gern erklärt bekommen möchtest. Du wirst merken, wie sehr dein Energielevel sinkt, da überkochende Emotionen abgeschwächt werden und du viel klarer formulieren kannst.

Die Kehrseite der Medaille ist, dass auch dein Verhalten zur sogenannten Goldenen Regel passen muss. Meint explizit: Sei kritikfähig. Höre zu. Andere zu verbessern, den eigenen Unmut herauszulassen, ist für viele Menschen leicht. Zuzuhören, was mein Gegenüber mir zu sagen hat, muss genauso gelernt sein.

Natürlich kann es sein, dass du Dinge anders siehst und nicht verstehen kannst, warum dein Partner oder deine Partnerin dich gerade kritisiert. Statt aus der Haut zu fahren – bleib ruhig und frag nach. Du wirst sehen, dass dein Verhalten abfärbt und ein Aufschaukeln von Emotionen ausbleibt.

Just DON’T do it!

Kommunikation in der Beziehung

Neben vielen rhetorischen Stilmitteln und positiven Verhaltensweisen, die die Kommunikation in der Beziehung verbessern, gibt es eine lange Liste an absoluten No-Gos, die ebenso wichtig sind. Kommen wir daher zurück zum „Papst der Paartherapie“, John Gottman.

Seit über 40 Jahren analysiert er Kommunikation in Beziehungen. Seine wissenschaftlichen Erkenntnisse haben ihm als Paar-Psychologen ein Denkmal gesetzt. Die größten Fehler in der Paar-Kommunikation bezeichnet er als die 4 apokalyptischen Reiter.


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Angriff, Verteidigung, Verachtung und Mauern

Die erste der vier Kommunikationssünden ist der Angriff. Wer Kritik nicht wertschätzend und aggressiv formuliert, wird wohl kaum auf offene Ohren stoßen, sondern verursacht beim Gesprächspartner Frust und Wut statt Verständnis.

Zugewandt sein heißt, respektvoll zu sprechen und Ich-Botschaften zu senden. Schaffe eine Atmosphäre, in der sich alle Beteiligten wohlfühlen und vermeide Angriffe.

Als Zweites gilt es, Rechtfertigung sein zu lassen. Gehst du davon aus, dass er oder sie es gut mit dir meint und dich nicht verletzen will, dann versuche zu verstehen, was die eigentliche Intention ist. Verteidigung sorgt für Kampf und Gegenwehr. Bleib offen für die eigentliche Botschaft. Verstehst du die vorgetragenen Argumente nicht, frag nach.

Verachtung steht als Drittes auf Gottmans Liste. Ein herabwürdigender Blick, ein Augenrollen und eine abfällige Handbewegung – schon ist es um das entspannte Gespräch geschehen.

Fühlt sich einer der beiden Gesprächsparteien unverstanden und denunziert, nimmt die Konversation häufig eine unschöne Richtung. Überlegenheit zu symbolisieren, führt euch weit von einem Gespräch auf Augenhöhe weg. Achte darauf, wertschätzend zu argumentieren und vermeide es, mit nonverbaler Sprache zu verletzen.

Neben den aktiven Fehlern, spricht Gottman auch ein passives Fehlverhalten an, das dringend unterlassen werden sollte. Wer sich unwohl fühlt, neigt dazu, zu mauern und sich zurückzuziehen. Das kann beim Gegenüber als Gleichgültigkeit ankommen.

Es ist besser, zu erklären, was dir gerade nicht passt und um das zu bitten, was du in diesem Moment brauchst, als dich zu verschließen und beim anderen den Eindruck zu erwecken, du seist beleidigt.

Immer, nie und ich ich ich

Sätze wie „Immer kommst du zu spät“ oder „Nie bringst du den Müll raus“ tun schon beim Lesen weh. Zum einen, weil der Absolutismus dieser Aussagen meist nicht stimmt und zum anderen, weil solche Verallgemeinerungen noch nie dazu geführt haben, dass sich auch nur irgendetwas ändert.

Lass diese Sätze in Zukunft weg und benutze besser konkrete Beispiele. Auch das Betonen, dass es ja nie um DICH geht und DU immer auf der Strecke bleibst, weil sich niemand um DICH kümmert, ist wenig hilfreich. Vermeide also Verallgemeinerungen und Absolutismus.


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Schritt für Schritt

Kommunikation in der Beziehung

Kommunikation in der Beziehung zu verbessern gelingt, wenn sich beide an bestimmte Regeln halten. Hierzu gehört in erster Linie eine Zugewandtheit. Offenheit und gegenseitiger Respekt bilden die Grundlage für eine gewaltfreie Kommunikation. In erster Linie ist es wichtig, dass ihr überhaupt miteinander redet.

Sprecht über eure Wünsche, eure Zukunft, eure Ängste und Sorgen, aber projiziert nicht eure Gefühle auf den anderen. Ausreden lassen, hilft, Missverständnisse zu vermeiden.

Wer nach Lösungen sucht, anstatt auf das Gewinnen der Diskussion aus zu sein, hat deutlich mehr von seinem Partner. Und der schönste Nebeneffekt von guter Kommunikation in der Beziehung auf Augenhöhe: Zukünftige Streits haben einen deutlich milderen Verlauf.

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Quellen:

  • https://www.claudia-voelker.de/anleitung-so-klappt-die-kommunikation-mit-dem-partner/
  • https://www.loveandcompass.de/kommunikation-in-der-partnerschaft/
  • https://www.lebensidealisten.de/blog/kommunikation-verbessern-durch-diese-tipps-gelingt-eine-harmonische-kommunikation-in-der-beziehung/
  • https://www.weltbild.de/magazin/besser-leben/wohlbefinden/liebe-ist-paarkommunikation-verbessern_HyJLRe6K-/
  • https://www.eric-hegmann.de/blog/paarberatung/wie-kommunikation-in-einer-beziehung-gelingt/
  • https://www.aok.de/pk/magazin/familie/beziehung/wie-viel-kommunikation-braucht-eine-beziehung/

 

Bilder: Karrrtinki / stock.adobe.com

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