Es gab sie zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte. Achilles war einer, Julius Cäsar sicher auch, Casanova war der Berühmteste und Berlusconi ist sein (politischer) Erbe. Wir kennen sie aus bunten Boulevardblättern, in denen sie sich mit einer ständig wechselnden Riege an Topmodels auf der hauseigenen Yacht amüsieren. Das Hollywood-Action-Kino der 1980er und 1990er Jahre hat sie zu Ikonen gemacht, männlich, muskulös, außen hart, innen härter, immer mit geladener Waffe und geladenem Gemächt unterwegs – im Sportwagen oder auf der Harley. Lady, du weißt von wem die Rede ist: dem Macho. Dem gemeinen, virilen Schürzenjäger. Wahlweise auch Schnauzbart-, Feinripp-, Lederjacken- oder Fliegersonnenbrillenträger. Er ist Heimwerker in Vollendung, bei ihm sitzt jeder Dübel, jede Bohrmaschine schmilzt in seinem Kung-Fu-Griff dahin, kaputte Vergaser zittern vor seinem ölverschmiertem Wangen. Er ist wortkarg, seinen Feinden und seinen Frauen gegenüber. Flachlegen ist sein Geschäft: Gegner ins Grab, die Damen ins Bett.
Ja, das alles ist er, der Macho. Oder war er?
Denn sieht man sich heutzutage um in der Männerwelt, stößt man kaum noch auf gestandene Mannsbilder, die diesem legendären Ruf gerecht werden. Statt machismo regieren die Softies: Es sind Frauenversteher, Emos, Nerds und Hipster, die uns in Film (Twilight), Fernsehen (The Big Bang Theorie) und Radio (Tim Bendzko) ihre Jammerlappen-Unzulänglichkeiten mit sanftem Blick und schmachtender Stimme offenbaren und gefühlvoll über ihre Unsicherheit im Umgang mit dem anderen (früher mal selbstverständlich schwachen) Geschlecht wehklagen. Wo sind sie hin, die Schwarzeneggers & Stallones des 21. Jahrhunderts, die stählernen Macher statt weinerlichen Grübler? Hat am Ende gar der Todfeind des gemeinen Machos, der Feminismus, gesiegt?
Wohl kaum, denn laut einer repräsentativen Umfrage des Partnerportals FriendScout24 unter rund 9.000 weiblichen Mitgliedern ist die Nachfrage an echten Männern ungebrochen hoch:
Drei Viertel der Frauen zwischen 18 und 25 Jahren stehen laut der Studie auf den Männer-Typ Macho – und würden die Bad Boys vermissen, wenn es sie nicht mehr gäbe (bei Frauen über 50 hingegen könnte jede Zweite auf die harten Kerle verzichten – die fallen altersbedingt aber ohnehin längst nicht mehr ins Beuteschema eines Machos).
Doch spätestens seit der Beckham’schen Einführung des „metrosexuellen Mannes“ und der kulturellen Unterwanderung des Männertums durch beanie-tragende, hornbebrillte Gefühlsdusseler ist das Macho-Sterben scheinbar unaufhaltsam. Und wiederum zeigt sich die irreführende Ambivalenz des weiblichen Sexualverhaltens: Einer Studie der New Yorker Cornell-Universität zufolge favorisieren Frauen den „respektvollen und familienfreundlich Mann“ für eine Langzeitbeziehung. Im Umkehrschluss bedeutet das für die wenigen verbliebenen Machos, sich prostituieren zu müssen, nicht mehr zu sein als die schnelle Nummer zwischendurch – um dann für einen familienplanenden Softie das Feld zu räumen. Freilich kann unter ganzen Kerlen diese radikale Kehrtwende in der Geschlechterrollen-Praxis nicht hingenommen werden. Wachs in den Händen einer Frau zu sein? Unmöglich! Dann lieber tot sein als in emotionaler Not sein.
Aber erst wenn der letzte Macho zum creative director der eigenen Werbedesignfirma geworden, der letzte Schnauzbart abrasiert und der letzte Bizeps unter der Last eines Bio-Jutebeutel verkümmert ist, dann werdet ihr, liebe Damen, merken, dass man Ikea-Regale nicht unter 10 Stunden und 5 Flaschen Prosecco aufbauen kann.
Kurzum: Der Macho darf nicht aussterben. Seine über 3000 Jahre alte Kulturgeschichte muss bewahrt, seine Sitte und Gebräuche in Ehren gehalten werden. Es ist die Pflicht der Frauen, ja, auch die Deine, ihn zu schützen und sein Überleben zu sichern. Und wenn wir mal ehrlich sind: Du willst es doch auch. (Zwinker-Grins-Playboypfiff)
Taten sprechen lauter als Worte!
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Foto: Charlie Sheen: Michael Buckner/Getty Images
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